
Mein Team und ich (2.v.r.): Zsuzsa Hunyadi (Sound), Paul Tutsek (Kamera), André Berthold (MDR Aktuell) und unser Stringer Momir Turudic. Wir haben uns gestern in Belgrad zusammengefunden, um an die mazedonisch-griechische Grenze zu fahren. Dort soll unsere Drehreise beginnen, denn dort trennen sich seit 18./19. November die Fluchtwege: Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Irak bekommen mit Zügen und Bussen freie Fahrt Richtung West- und Nordeuropa; für alle anderen sind die Grenzen auf dem Balkan dicht. Ihnen droht Abschiebung, es sei denn, sie finden einen illegalen, viel gefährlicheren Weg, um weiter zu kommen. Wir werden versuchen, beiden Wegen nachzuspüren. Einen Flüchtling kennenzulernen, der "illegal" unterwegs ist, dürfte allerdings die weitaus größere Herausforderung sein.
Volker Queck (MDR), 12/28/2015 10:00:00 AM Uhr

Schöner Reisebeginn! Doch mein Kollege von MDR Aktuell hat sich gleich als versierter Automechaniker bewährt. André erkannte: irgendein Schlauch hatte sich gelöst, allerdings hatten wir nicht das richtige Werkzeug, um ihn wieder zu befestigen. Aber wir hatten Glück: 10 Meter neben uns parkte der "AUTO SERVIS" und der hat uns in seiner Werkstatt verarztet. Das Ganze hat uns max. eine Stunde gekostet und war gestern. Heute hatten wir ein viel ernsteres Problem! Stichwort "Drehgenehmigung". Geplant war für heute, im Flüchtlingscamp und Registrierungszentrum am Bahnhof von Gevgelija (mazedonischer Grenzort and der griechischen Grenze) zu filmen. Wir hatten für alles die Drehgenehmigung besorgt. Aber wir hatten keine Genehmigung, das jeweilige Gelände überhaupt zu betreten. Eine bestechend sinnfreie Regelung, die am 26.12.2015 (ein Tag vor unserer Abreise) ganz neu eingeführt wurde und offenbar selbst dem mazedonischen Innenministerium unbekannt war.Den Bahnhof haben wir nur durchs Fenster der Polizeistation (wo sich die Journalisten zuerst anmelden müssen) gesehen und dass man es gar nicht erst mit Bestechung versuchen sollte, wurde einem auch explizit deutlich gemacht. Uns blieb nichts anderes übrig, als wieder abzufahren und auf den nächsten Tag zu hoffen. Katrin Molnar (MDR), 12/29/2015 12:50:15 AM Uhr

So, unsere Drehgenehmigung für Gevgelija ist jetzt vollständig. Heut Nachmittag dürfen wir an der Grenze, im Registrierungszentrum und im Flüchtlingscamp filmen. Zuvor wollen wir uns auf der griechischen Seite der Grenze umschauen.
Katrin Molnar (MDR), 12/29/2015 8:12:15 AM Uhr
Der griechische Grenzort Idomeni war in aller Munde, nachdem Slowenien, Kroatien, Serbien und Mazedonien entschieden hatten, nur noch Syrer, Afghanen, Iraker (Flüchtlinge aus Kriegsgebieten) ihre Grenzen passieren zu lassen. Die Folge war ein riesiger Rückstau bei Idomeni. Tausende abgewiesene Flüchtlinge warteten wochenlang darauf weiter zu kommen. Es gab Proteste, Flüchtlinge, die sich die Münder zunähten, Steine wurden gegen jene geworfen, die nach Mazedonien durchgelassen wurden. Die Situation drohte zu eskalieren. Ich war damals überrascht, dass die Räumung des Platzes und die Evakuierung der so genannten "Wirtschaftsflüchtlinge" nach Athen ohne Gewalt ablief.
Heute ist die Lage wieder entspannt. Es kommen alllerdings immer noch auch Flüchtlinge hier an, die weder Syrer, Afghanen noch Iraker sind...
Katrin Molnar (MDR), 12/29/2015 8:30:00 AM Uhr
Katrin Molnar (MDR), 12/29/2015 1:41:31 PM Uhr

Während wir auf der griechischen Seite der Grenze waren (bei Idomeni), kamen drei Busse aus Athen mit Flüchtlingen an. Pro Bus etwa 50-60 Personen. Heute sei es hier ruhig, wurde uns gesagt. Für die Nacht wird aber noch ein großer Schwung erwartet.
Katrin Molnar (MDR), 12/29/2015 1:42:43 PM Uhr

Allerdings trennen sich hier tatsächlich die Wege der Flüchtlinge. Etwa ein Drittel jener, die wir ankommen sahen, wurde wieder zurückgeschickt (nach meiner Schätzung). Auf dem Foto sieht man eine Gruppe von Iranern - verzweifelt bis frustriert darüber, dass sie nicht weiter kommen. Sie alle erzählen uns, dass sie in Iran der Tod erwartet oder eine lebenslängliche Gefängnisstrafe, sollten sie tatsächlich abgeschoben werden. Sie verstehen nicht, warum man sie nicht weiter lässt.
Katrin Molnar (MDR), 12/29/2015 1:50:51 PM Uhr

@Peter: Ich war nicht in diesen Zelten drin und kann es für diese konkret nicht sagen. Ich denke auch, keiner der Flüchtlinge war heute drin. Es funktioniert reibungslos. Drei Busse kommen an, die Flüchtlinge steigen aus, laufen 100 Meter den Bahngleisen entlang und können sich während dessen von den NGOs Essen, Wasser, Kleidung etc. geben lassen. Dann gehen sie in ein Zelt (max. 10 m lang), das genau auf der Grenze steht: also eine Hälfte auf griechischem Territorium und eine auf mazedonischem. Auf der anderen Seite des Zeltes steht dann die mazedonische Grenzpolizei und die schaut sich jeden Registrierungszettel, jeden Pass an (ich glaube, die Griechen überprüfen die Papiere der Flüchtlinge in den Bussen). Nach 2-4 Minuten entscheidet sich, ob ein Flüchtling durch das Tor am Grenzzaun passieren und Mazedonien betreten darf oder nicht. Es ist sogar möglich, dass die Griechen feststellen, die Papiere sind gültig, aber die Mazedonier meinen, sie sind ungültig, also gefälscht (hab ich heute erzählt bekommen). Dann schicken sie den Menschen wieder zu den Griechen zurück. Dort stehen leere Busse bereit. Die abgewiesenen Flüchtlingen werden so lange "gesammelt", bis der Bus voll ist und dann ab nach Athen.
Katrin Molnar (MDR), 12/29/2015 6:11:11 PM Uhr
@Ilka: Also, es sieht wirklich aus wie "zurückgeschickt". Erst laufen die Flüchtlinge von rechts nach links und ein paar Minuten siehst du nicht wenige genau denselben Weg in die andere Richtung wieder zurück laufen. Und ja, es werden die Busse benutzt, die sie von Piräus, Athen nach Idomenie gebracht haben (war zumindest mein Eindruck). Ich habe auch noch von einem anderen Ort der "Selektion" kurz vor Idomeni gehört: Bevor die Busse in Idomeni ankommen, stoppen sie an einer Tankstelle auf der Autobahn nahe Polikastro. Dort geht die griechische Polizei/Grenzpolizei? durch die Busse und sortiert schon mal vorher alle Nicht-Syrer, Nicht-Afghanen, Nicht-Iraker aus, die sie finden kann.
Katrin Molnar (MDR), 12/29/2015 6:23:54 PM Uhr
Spätestens in diesem Zelt entscheidet sich für die Flüchtlinge, ob sie nach Mazedonien rüber dürfen oder nicht. Als wir da waren, kam leider gerade kein Bus mit Flüchtlingen auf der griechischen Seite an. Deshalb ist es auf dem Foto so leer. Wir werden nochmal dort sein und dann hoffentlich sehen, wie das Prozedere wirklich abläuft. Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 9:03:06 AM Uhr
Impressionen vom mazedonischen Grenzzaun, fotografiert auf mazedonischer Seite. Zu diesem Zeitpunkt kommt kein einziger Flüchtling an. Vorvorgestern haben fast 4000 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Irak diese Grenze passiert. Vorgestern fast 3000. Wie viele "illegale" Flüchtlinge pro Tag die Grenze nach Mazedonien überqueren, ist freilich unbekannt. Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 9:25:34 AM Uhr
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 9:30:00 AM Uhr

Sind noch mal an die mazedonische Seite gefahren, in der Hoffnung, Flüchtlinge beim Grenzübertritt nach Mazedonien beobachten zu können. Aber zurzeit lassen sie niemanden rüber, weil das Camp auf der mazedonischen Seite voll ist. Das wiederum liegt daran, dass die Taxifahrer von Gevgelija protestieren und die Schienen blockiert haben, so dass kein Zug mehr zum Flüchtlingscamp kommen kann, um die Flüchtlinge an die serbische Grenze zu bringen. Die Taxifahrer protestieren, weil die mazedonische Regierung ein Verbot erlassen hat: Taxifahrer dürfen keine Flüchtlinge mehr transportieren. Das gefällt den Taxifahrern von Gevgelija freilich überhaupt nicht. Die haben nämlich von den Flüchtlingen gelebt.
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 11:25:30 AM Uhr

Gevgelijas Taxifahrer protestieren: sie haben ein Taxi auf die Bahngleise gestellt, so dass kein Zug mehr durchkommt. Seit einigen Tagen dürfen sie keine Flüchtlinge mehr an die serbische Grenze fahren. Viele haben ihr Taxibusiness überhaupt erst wegen der Flüchtlinge begonnen, haben in eine Lizenz und ein Auto investiert. Umsonst. Jetzt hat ihnen Vater Staat die Kundschaft per Verordnung weggenommen. Auch für die Flüchtlinge ist das nicht unbedingt von Vorteil: Wenn sie sich zu viert ein Taxi teilen, bezahlen sie genauso viel wie für das Bahn- oder Busticket: 25 EUR. Allerdings sitzen sie im Taxi bequemer und wärmer und sie haben WiFi. Für eine Fahrt von Gevgelija nach Tabanovce an der serbischen Grenze nehmen die Taxifahrer also insgesamt 100 EUR. Es ist viel mehr als was sie von den lokalen Einwohnern nehmen würden. Aber die eigene Regierung macht es ihnen nicht besser vor: normalerweise kostet diese Zugfahrt mit der staatlichen Eisenbahn nur 8 Euro und keine 25EUR!!! Tja, jeder versucht sein Business mit den Flüchtlingen zu machen... Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 11:30:00 AM Uhr

Seit 30 Stunden warten die Menschen im Camp von Gevgelija auf den Zug, der sie weiter Richtung Serbien bringen soll. Schätzungsweise 1500 Flüchtlinge stecken hier gerade fest (vielleicht auch mehr). Stimmung ist angespannt. Es sollen aber bald Busse kommen.
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 11:47:40 AM Uhr
Impressionen vom Camp in Gevgelija (Mazedonien, an der griechischen Grenze), 29.12.2015 Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 11:48:00 AM Uhr
Dort, im Grenzgebiet zwischen Mazedonien und Griechenland, dreht unser Team gerade.
Volker Queck (MDR), 12/30/2015 12:31:03 PM Uhr
30 Stunden lang ging nichts vor und nichts zurück im Camp von Gevgelija. Als endlich die Busse da waren, mussten die Flüchtlinge in kleineren Gruppen zu den Bussen laufen - etwa 500 Meter. Trotzdem: die meisten waren einfach froh, dass sie endlich weiter konnten.
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 2:46:35 PM Uhr

Inzwischen hat sich die angespannte Situation im Camp von Gevgelija aufgelöst. Es wurden Busse organisiert und langsam leert sich das Camp wieder.
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 2:46:39 PM Uhr
Habe heute im Camp von Gevgelija mit vielen Menschen gesprochen. Es ist schon bewundernswert, wie viel Geduld diese Menschen haben. Als nach 30 Stunden Wartezeit endlich Busse organisiert waren, war die Stimmung gleich viel besser. Der Mann aus dem Video stand wohl gelaunt in der Warteschlange und trällerte ein schönes Lied. Ich bat ihn, es nochmal in die Kamera zu singen. Er hat dann allerdings prompt was anderes gesungen und hinterher hat sich herausgestellt: er ist tatsächlich ein Opernsänger - aus Damaskus.
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 2:50:07 PM Uhr

Flüchtlinge, die darauf warten, dass die Mazedonier das Grenztor öffnen. Inzwischen ist es richtig kalt geworden. -2 Grad
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 3:11:05 PM Uhr

Jetzt geht es endlich weiter für die Menschen. Die mazedonische Grenzpolizei überprüft Pässe und Papiere. Bis jetzt wurde noch keiner zurückgewiesen.
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 3:43:39 PM Uhr
Auf etwa 100 Menschen kamen 7, die wegen gefälschter Papiere abgewiesen wurden. Und zwischendrin hat die mazedonische Grenzpolizei 12 Flüchtlinge, die sie in der Grenzgegend aufgegriffen hatte, zurück nach Griechenland gebracht.
Katrin Molnar (MDR), 12/30/2015 4:18:27 PM Uhr
Am letzten Tag des Jahres geht es nach Norden. Kati und ihr Team sind Richtung Serbien gefahren. In den mazedonischen Grenzort Tabanovce.
Volker Queck (MDR), 12/31/2015 4:25:38 PM Uhr
Das mazedonische Camp in Tabanovce war gerade leer, als wir dort ankamen. Sind dann gleich rüber auf die serbische Seite gefahren, direkt in das Camp in Presevo. Abgesehen von dem kleinen Stau in Gevgelija erscheint mir die "Abwicklung" des Flüchtlingsstroms sehr gut organisiert zu sein. Das Leiden der Flüchtlinge ist sicher dadurch nicht geringer, aber sie kommen schneller voran - zumindest die Menschen aus Syrien, Irak und Afghanistan. Katrin Molnar (MDR), 12/31/2015 4:48:44 PM Uhr
In der Nähe des Camps von Presevo steht eine riesige Schlange von Bussen, bestimmt über 100 Stück. Ein Zeichen, dass nach wie vor Tausende Flüchtlinge täglich die Grenzen der Balkanstaaten passieren... Katrin Molnar (MDR), 12/31/2015 4:57:42 PM Uhr
Wir wünschen allen ein gesundes und glückliches 2016! Katrin Molnar (MDR), 1/1/2016 8:59:05 AM Uhr
Oft sind sind die improvisierten Partys die besten ???? Ich wünsche Euch ein gesundes und friedliches 2016 und zunächst natürlich viel Erfolg für die kommenden Drehtage.
Volker Queck (MDR), 1/1/2016 10:22:05 AM Uhr
Fahren heute von Presevo weiter nach Dimitrovgrad an die serbisch-bulgarische Grenze - in der Hoffnung wir treffen dort vielleicht auf Flüchtlinge, die es über Bulgarien versuchen. Vielleicht treffen wir ja sogar welche, die "illegal" unterwegs sind.
Katrin Molnar (MDR), 1/1/2016 11:59:43 AM Uhr
Volker Queck (MDR), 1/1/2016 2:06:20 PM Uhr
Falls Ihr auf Neuigkeiten von unserer Reporterin wartet: Sie steckt gerade in einem Funkloch. Sobald sie wieder stabilen Empfang hat, postet sie ihre aktuellen News.
Volker Queck (MDR), 1/2/2016 5:43:18 PM Uhr

Heute war ein ziemlich aufregender Tag in Dimitrovgrad. Während unser Kollege von MDR Aktuell seinen vierten Beitrag geschnitten hat, ist der Rest des Teams auf Recherche-Tour gegangen. Unser Plan ist, hier - an der serbisch-bulgarischen Grenze - der Route jener Flüchtlinge/Migranten nahe zu kommen, die nicht aus Syrien, Afghanistan, Irak kommen.Wir haben mit der serbischen Grenzpolizei gesprochen und mit den Taxifahrern, die hier ihr Business mit den Flüchtlingen haben. Und wir haben sehr interessante - informelle - Informationen von beiden Seiten bekommen. Ich möchte darüber gerade nichts posten, weil ich den Dreh nicht gefährden will und weil alles noch ein bisschen unklar ist. Aber wenn wir Glück haben, haben wir eine sehr interessante Fährte aufgenommen.
Und übrigens: letzte Nacht war es hier in der Gegend extrem kalt: -14 Grad. Wer will da im Niemandsland herumirren?
Auch in Dimitrovgrad gibt es ein kleines Registrierungscamp. Wer also über die grüne Grenze irgendwie Serbien erreicht, wird als erstes zu diesem Camp gehen, um die Dokumente zu erhalten, die es erlauben für 72h legal in Serbien zu sein, um die nächste Grenze zu erreichen. Wir werden morgen dort drehen und auch ein Dreh mit der serbischen Grenzpolizei ist geplant. Aber wer weiß, was passiert... Die Grenzpolizei meinte, dass ihnen durchschnittlich nur ein Mensch pro Monat unterkommt, der nicht aus Syrien, Afghanistan, Irak kommt. Kein Wunder, welcher Flüchtling wird jetzt noch offen zugeben, wo er wirklich herkommt und wie soll die serbische Polizei das wirklich überprüfen?
Wir waren für diese Recherche sehr viel in den Bergen an der Grenze unterwegs (teilweise in Dörfern, die nicht mehr als aus drei Häusern bestanden). Dort gab es keine Möglichkeit, eine Nachricht zu senden. Jetzt schreibe ich von einem ziemlich niedlichen Hotel aus, am Stadtrand von Dimitrovgrad...
Katrin Molnar (MDR), 1/2/2016 11:24:46 PM Uhr

Das zweite sehr aufregende Ereignis des heutigen Tages für mich war: unser lieber Kollege von MDR Aktuell hat uns verlassen. Ich hätte es gerne gehabt, dass er weiter mit uns gereist wäre. André hat tolle Ideen beigesteuert und einfach für eine prächtige Stimmung im Team gesorgt. Ich danke ihm für alles und hoffe, dass er gut zu Hause ankommt.
Katrin Molnar (MDR), 1/2/2016 11:34:26 PM Uhr
André Berthold, Reiseeindrücke
Katrin Molnar (MDR), 1/2/2016 11:57:25 PM Uhr
Taxifahrer Bora aus Dimotrovgrad zeigt uns die Routen der Flüchtlinge in der serbisch-bulgarischen Grenzregion. Er wartet sehr oft an dieser Stelle auf Kundschaft. Er bekommt über ein Netzwerk bestimmte Informationen und weiß genau, wo er wann zu sein hat, um Flüchtlinge *abzufangen*. Zumeist folgen sie einfach den Strommasten. Er hat hoch- und heilig versprochen, uns anzurufen, wenn die nächste Flüchtlingsgruppe aus Bulgarien im Anmarsch ist. Wie das ganze Prozedere funktioniert, will ich später erklären. Aber ich habe eine Ahnung... Jetzt gehe ich ins Bett und warte insgeheim auf einen Anruf. Es sind 17 Personen angekündigt worden... Katrin Molnar (MDR), 1/3/2016 12:34:47 AM Uhr